Bezirkstagspräsident Dotzel erhält Gambrinus
Ehren-Gambrinus für Prof. Dr. Reder
Für seine Verdienste bei der Verwirklichung dieser Ziele erhielt Prof. Dr. Klaus Reder, Chef der Bezirksheimatpflege, einen „Ehren-Gambrinus“. Vieles von dem, was der Bezirk plane und finanziere, könnte ohne seine Arbeit nicht so vorbildlich umgesetzt werden“, sagte Pritzl.
Der Vorsitzende der Gemeinschaft Mainfranken Bier wies in seiner Laudatiorede auf die Vielfältigkeit des Begriffs Heimat hin: „Wie die Landschaft, die Architektur und die Menschen gehören auch unsere unverwechselbaren Produkte zu den prägenden Elementen einer Region: „Anders gesagt: Auch Bier ist ein Stück Heimat“.
Die Gemeinschaft Mainfranken Bier wolle dazu beitragen, dass diese Identität bewahrt werde. Und dass dieses Stück Heimat nicht in einem gesichtslosen Einerlei untergehe. Deshalb stünden sie und ihre neun Mitgliedsbrauereien zu originären Produkten auf einem hohen Qualitätsniveau und mit einem hohen Identitätsfaktor.
„Das geht auch, wenn man mit einem Ausstoß zwischen 10.000 und 70.000 Hektolitern zu den kleineren Anbietern gehört und bereit ist, das nicht als Manko, sondern als Chance zu begreifen“, betonte Pritzl. Allerdings müssten die äußeren Rahmenbedingungen stimmen.
Der Ausgang des Volksentscheids über ein verschärftes Nichtraucherschutzgesetz sei sicherlich kein Beitrag dazu gewesen. Pritzl äußerte die Befürchtung, „dass die verschärften Regelungen das seit Jahren zu beobachtende Wirtshaussterben beschleunigen werden“.
Auch in der Alkoholpolitik gibt es nach seiner Auffassung Forderungen, „die im Dienste einer guten Sache mit starrem Tunnelblick konsequent über das Ziel hinausschießen“. Seit der Wiedervereinigung sei der Pro-Kopf-Verbrauch um über 20 Prozent zurückgegangen. Der weitaus größte Teil der Bevölkerung verstehe also mit Alkohol ebenso maß- wie verantwortungsvoll umzugehen. Pritzl verdeutlichte die Position der Gemeinschaft Mainfranken Bier: „Bier genießt man in Maßen und nicht in Massen. Denn Genuss bedeutet immer auch ein besonderes Geschmackserlebnis, für das man sich bewusst Zeit nimmt. Und in bestimmten Lebenssituationen sollte gar kein Alkohol getrunken werden.“
In seiner mit Augenzwinkern gehalten Ansprache sagte Dotzel in Anspielung auf das bekannte Zitat, wonach die Deutschen ein „Volk der Dichter und Denker“ seien, dass es unter Dichtern und Denkern viele Biertrinker gebe.
Als prominente Zeugen dafür zitierte der neue Gambrinus-Preisträger unter anderem Thomas Mann und Heinrich Heine. Dies zeige nach Ansicht Dotzels, dass „Dichten, Denken und Trinken“ oft miteinander verwoben seien.
Die Kunst des Bierbrauens hänge eng mit der Kulturgeschichte zusammen, sagte Dotzel weiter. Viel zu wenig sei zum Beispiel bekannt, dass im unterfränkischen Münnerstadt bereits im Jahre 1381 Bier gebraut wurde. Und die erste Fracht, die 1836 zwischen Nürnberg und Fürth mit der Eisenbahn transportiert wurde, habe aus zwei Fässern Bier bestanden. „Ob der so transportierte Gerstensaft aus Mainfranken stammte, ist indes nicht überliefert. Wundern würde es mich nicht!“, sagte der Bezirkstagspräsident unter dem Applaus der Zuhörer.
Bier sei ein köstliches Vergnügen, aber eben auch ein wichtiges Stück regionale Kultur. „Die neun in der Gemeinschaft Mainfranken Bier zusammengeschlossenen Brauereien verkörpern für mich nicht nur erfolgreiche Wirtschaftsunternehmen, sondern auch heimische, unterfränkische Identität“, betonte der neue Gambrinus-Preisträger.
Der Gemeinschaft Mainfranken Bier gehören neun Brauereien in den Regionen Würzburg und Main-Rhön an. Der Zusammenschluss besteht seit 1986. Den Gambrinus verleiht die Gemeinschaft seit 1987. Vor Dotzel wurden 18 Preisträger ausgezeichnet. Im letzten Jahr erhielt der Bayerische Finanzminister Georg Fahrenschon die Trophäe.